Zum Hauptinhalt springen

Baupraxis der Kellerdämmung

Die Dämmung des Gebäudes nach unten stellt eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund der Konstruktion verbleiben durch die aufgehenden Wände jeweils Wärmebrücken, die nicht zu vermeiden sind. Es ist nur möglich, durch die Wahl der richtigen Konstruktion die Wege des Wärmeabflusses zu verlängern und dadurch geringere Wärmebrückeneffekte zu erzielen.

Wenn ein Keller vorhanden ist

Bei Kellerdecken wird die Dämmung in den meisten Fällen von unten angebracht, indem Dämmplatten verklebt, verdübelt oder abgehängt werden.

Generell ist für die Dämmung der Kellerdecke eine Dicke von 15 bis 20 cm anzustreben. Unter Umständen ist die Raumhöhe des Kellers aber nicht ausreichend. Eine Lösung wäre hier die Kombination von Dämmung unterhalb der Kellerdecke und Dämmung unter dem Estrich im Erdgeschoß.

Bei Sanierung des Fußbodens kann ein Trockenboden verlegt werden, dadurch sind höhere Dämmstoffdicken möglich. Der Gesamtaufbau ist aber immer auf Kondensation zu prüfen.

Vertiefung zu hocheffizienten Dämmstoffen

Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von hocheffizienten Dämmprodukten wie der Vakuumdämmung, die aufgrund ihrer sehr niedrigen Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,006 bis 0,008 W/mK mit geringer Dicke höchste Effizienz aufweist und mit Dämmdicken um 6 cm Passivhaus-Qualität erzielen kann.

Auch bei der Bodendämmung kann es sein, dass die Raumhöhe für eine dicke Dämmschicht nicht ausreicht. Die Vakuumdämmung ist auch hier eine Alternative, da das Material unter dem Estrich geschützt ist.

Wird nur oberhalb der Kellerdecke gedämmt, so verhält sich die Dämmschicht wie eine Innendämmung. Um die von dort bekannten Probleme der Kondensat- und Schimmelbildung zu vermeiden, muss die Dämmschicht luftdicht ausgeführt werden. Die luftdichte Ebene liegt dabei auf der Dämmschicht und sollte durchgängig bis hin zum Innenputz der Erdgeschoßwände ausgeführt werden.

Wärmebrücken entstehen im Kellerbereich durch lastabtragende Außenwände, welche die Kellerdeckendämmung durchstoßen, aber auch durch Innenwände oder Stützen.

Mittels einer Flankendämmung (ähnlich den Dämmkeilen bei der Innendämmung), welche die Dämmschicht der Decke über die Wände weiterführen, können diese Wärmebrücken entschärft werden. Die Flankendämmung sollte zwischen 30 und 50 cm tief reichen und etwa 3 bis 5 cm dick sein. Optimierende Berechnungen für die konkreten benötigten Abmessungen können mittels einer Wärmebrückenberechnung durchgeführt werden.

Alternativ wird unter dem Estrich im Erdgeschoß gedämmt, diese Variante ist aber aufwendiger und daher nur zu empfehlen, wenn der Estrich ohnehin neu gemacht werden soll. Zu beachten ist dabei, dass das Fußbodenniveau durch die zusätzliche Dämmschicht erhöht wird. Bei Holzbalkenkonstruktionen kann (zusätzlich) auch zwischen den Balken gedämmt werden.

Wenn kein Keller vorhanden ist

In diesem Fall wird oberhalb der Bodenplatte unter dem Estrich gedämmt.

Wichtig: Es muss eine Abdichtung gegen die aufsteigende Feuchtigkeit angebracht werden, bevor die Dämmschicht hergestellt wird.

Das Entfernen der Bodenplatte in Verbindung mit einem weiteren Aushub, um unterhalb eine Dämmung anzubringen, ist eine weitere Option, die allerdings extrem aufwendig ist. Deshalb sollte in diesen Fällen alternativ überprüft werden, eine Dämmschürze um die Fundamente des Gebäudes zu verlegen und diese Dämmung möglichst tief zu ziehen.

Dazu müssen Simulationsrechnungen die dann resultierenden Verluste berechnen. Solange kein oberflächennahes Grundwasser gegeben ist, kann bei großflächigen Bodenplatten ein sehr gutes Gesamtergebnis mit umlaufender Dämmschürze erzielt werden.

Sie dürfen:
Teilen — das Material in jedwedem Format oder Medium vervielfältigen und weiterverbreiten.
Der Lizenzgeber kann diese Freiheiten nicht widerrufen, solange Sie sich an die Lizenzbedingungen halten.
Unter folgenden Bedingungen:
Namensnennung — Sie müssen angemessene Urheber- und Rechteangaben machen, einen Link zur Lizenz beifügen und angeben, ob Änderungen vorgenommen wurden. Diese Angaben dürfen in jeder angemessenen Art und Weise gemacht werden, allerdings nicht so, dass der Eindruck entsteht, der Lizenzgeber unterstütze gerade Sie oder Ihre Nutzung besonders.
Nicht kommerziell — Sie dürfen das Material nicht für kommerzielle Zwecke nutzen.
Weitergabe unter gleichen Bedingungen — Wenn Sie das Material remixen, verändern oder anderweitig direkt darauf aufbauen, dürfen Sie Ihre Beiträge nur unter derselben Lizenz wie das Original verbreiten.
Keine weiteren Einschränkungen — Sie dürfen keine zusätzlichen Klauseln oder technische Verfahren einsetzen, die anderen rechtlich irgendetwas untersagen, was die Lizenz erlaubt.
Hinweise zur Namensnennung/Zitierweise:
Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
Bilder: „Name der Rechteinhaberin/des Rechteinhabers/ Name des Fotografen www.e-genius.at“