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Bodenverbrauch reduzieren

Auch die vorhandene Infrastruktur ist wichtig. Ein Gebäude, das so entlegen geplant wird, dass ein Auto notwendig ist, verursacht im Endeffekt mehr Kosten und Energieverbrauch als ein Gebäude, das an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden ist.

Bereits mit der Auswahl des Bauplatzes oder der Bauform (Ein- oder Mehrfamilienhaus) entscheidet sich, inwieweit der geplante Neubau beispielweise zur Bodenversiegelung oder zu höherem Verkehrsaufkommen beiträgt: wird ein Einfamilienhaus im Grünen gebaut, ohne gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, sind ein bis mehrere PKWs notwendig, um Schule, Arbeitsplatz etc. zu erreichen. Dementsprechend ist auch ein Passivhaus mit PV nicht unbedingt nachhaltig, wenn es im Speckgürtel ohne Anbindung an den Öffentlichen Verkehr gebaut wird.

Bodenverbrauch in Österreich

„Im Jahr 2019 wurden täglich 13 Hektar Boden neu beansprucht. Davon gehen 4 Hektar pro Tag dauerhaft verloren, weil diese Fläche versiegelt wird. Der Bodenverbrauch verursacht einen kontinuierlichen Verlust von produktiven Böden, 2019 waren es 44 km².“ (Umweltbundesamt, 2020)

Im Jahr 2018 betrug der tägliche Bodenverbrauch 10,5 Hektar. Davon wurde ein Großteil für Bau- und Verkehrsflächen (5,4 Hektar) und Betriebsflächen (4,7 Hektar) verbraucht. 0,4 Hektar pro Tag wurden für neue Erholungs- und Abbauflächen beansprucht. (Umweltbundesamt, 2019)

Es zeigt sich, dass im Beobachtungszeitraum 2001–2018 bei moderater Zunahme der Bevölkerung (+10 %) eine signifikante Steigerung der Neuversiegelung (+24 %) erfolgt ist. Seit dem Jahr 2017 hat sich diese Zunahme auf hohem Niveau stabilisiert (Umweltbundesamt, o.J.)

Raumplanung bedeutet, dass nicht nur für einzelne Gebäude geplant wird, sondern für einen geografischen Raum (z. B. eine Region, eine Gemeinde oder ein Stadtgebiet).

Das ist eine anspruchsvolle und komplexe Aufgabe, weil viele verschiedene Bereiche zusammenspielen. In einer Region wird gewohnt, gearbeitet und eingekauft, die EinwohnerInnen und BesucherInnen brauchen Straßen und öffentliche Verkehrsmittel, sie wollen Grünflächen für die Erholung und benötigen öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäuser. Gleichzeitig hat eine Region auch Auswirkungen auf die Natur: Wenn viele Industriegebiete und starker Autoverkehr vorhanden sind, entstehen Schadstoff- und Treibhausgas-Emissionen. Umgekehrt sorgen mehr Grünflächen für verbesserte Luft. Eine zentrale Frage der Raumplanung ist also, wie die vorhandenen Flächen genutzt werden sollen.

Wenn heute festgelegt wird, wo eine Autobahn verlaufen soll, wird das auch in vielen Jahren noch Auswirkungen auf BewohnerInnen und die Umwelt haben, denn die Fläche, die dafür genutzt wird, kann nun nicht mehr für andere Zwecke verwendet werden. Umgekehrt kann man durch intelligente und vorausschauende Raumplanung positiv beeinflussen, in welche Richtung sich eine Region entwickelt.

Ein anderer Effekt, den Bauen auf die Umgebung haben kann, ist der sogenannte Wärmeinseleffekt. In städtischen Gebieten, in denen große Flächen verbaut sind und es wenige Grünflächen gibt, überhitzt sich bei Sonneneinstrahlung die Luft stärker. Deshalb ist es in der Stadt meistens wärmer als im Umland. Dagegen kann beispielsweise helfen, mehr unbebaute Flächen einzuplanen oder Dächer zu begrünen.

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