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Ausgangssituation

6.2 Nachhaltige Block- bzw. Quartierssanierung

In der Gründerzeit wurden innerhalb von etwa 40 Jahren, also in einer kurzen Zeit ganze Stadtviertel errichtet. Das bedeutet, dass diese Stadtviertel ähnliche Baustandards, aber auch sehr ähnliche „Mängel“ aufweisen. Das macht die Stadterneuerung zu einer Herausforderung, da nicht einzelne Gebäude, sondern langfristig betrachtet, in manchen Stadtteilen ganze Viertel saniert werden müssen (siehe dazu auch wiener wohnbau forschung). Seit 2018 dürfen Häuser, die vor 1945 errichtet wurden, ohne Bewilligung auch nicht mehr abgerissen werden; es muss jeweils die MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung) überprüfen, ob ein öffentliches Interesse am Erhalt besteht (siehe Winterer, M., 2020).

Mit dem Pilotprojekt „Smart Block Geblergasse“ wurden anhand eines konkreten Quartiers, Grundlagen für eine umfassende und nachhaltige Sanierung erarbeitet.

Das Konzept „Smart Block“ bedeutet nicht nur eine thermisch-bauliche Sanierung der einzelnen Liegenschaften, verbunden mit der Implementierung eines liegenschaftsübergreifenden, erneuerbaren Energiekonzeptes, sondern auch die Berücksichtigung von Aspekten, die die Lebensqualität im Viertel beeinflussen wie beispielsweise eine Kombination aus Aufwertung der Erdgeschoßzonen durch Etablierung einer Nahversorgung und verkehrsberuhigenden Maßnahmen mit alternativen Mobilitätsangeboten für Bewohner:innen. Vor allem alternative Mobilitätsangebote tragen zur Verminderung der sommerlichen Überhitzung in der Stadt bei, wenn durch sie Parkplätze reduziert werden, die wiederum für Begrünungen genutzt werden können (siehe dazu auch Wörtl-Gössler, J., Machold, U., 2015).

Nicht zuletzt beinhaltet das Konzept auch die Berücksichtigung sozialer Aspekte (Wörtl-Gössler, J., Machold, U., 2015). Dies wiederum kann dazu beitragen, Gentrifizierung, die oft mit einer Quartiersaufwertung verbunden ist, zu vermeiden.