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Einleitung

„Not macht erfinderisch“ ist ein bewährtes Sprichwort, welches uns darauf hinweist, dass Innovationen vor allem dann entstehen, wenn eine Veränderung notwendig ist. Innovationen sind Antworten auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Umbrüche, aber auch auf neue Herausforderungen, vor die uns die Umwelt stellt. Klimakrise und Ressourcenknappheit zwingen zum Umdenken im Umgang mit Umwelt und Energie.

Das Bauwesen ist ein Sektor, der einen sehr großen Anteil an Energie und Ressourcen verbraucht. Mit Planungsentscheidungen wird nicht nur die alltägliche Umgebung der BenutzerInnen für viele Jahre festgelegt, sondern es werden auch irreversible Auswirkungen auf die natürliche Umwelt in Gang gesetzt. Umso wichtiger sind innovative Baukonzepte.

Wie entsteht eine Innovation?

Der Innovationsprozess beginnt mit einer Idee oder dem Erkennen eines Problems. Für das Problem werden Lösungen gefunden, diese werden weiterentwickelt und letztendlich in die Praxis umgesetzt. Die Innovation, die entsteht, wird in Prototypen getestet, bevor sie die Marktreife erreicht und den Weg in die Gesellschaft findet und unter Umständen sogar zum allgemeinen Standard wird.

Entdeckung

Erfindung

Eine Entdeckung ist das Auffinden von etwas, das schon existiert, aber noch nicht bekannt ist oder in Vergessenheit geraten ist. Im Bauwesen ist das beispielsweise die Entdeckung von Materialien in der Natur, die für neue Zwecke genutzt werden können.

Erfindungen (Inventionen) sind schöpferische technische Leistungen, die die Lösung eines Problems oder Bedarfs herbeiführen. Das sind zum Beispiel technische Lösungen für spezielle Verbundwerkstoffe. Erfindungen können auch patentiert werden.

Innovation

Innovationen sind in die Praxis umgesetzte Erneuerungen. Die zugrunde liegenden Ideen werden für die Anwendung weiterentwickelt und in Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren umgesetzt. Im Bauwesen sind das zum Beispiel Konzepte wie das Passivhaus oder das Plus-Energie-Gebäude.

Prototyp

Der Prototyp ist ein Versuchsmodell innovativer Entwicklungen. Er kann stark vereinfacht sein, demonstriert aber die Zweckmäßigkeit der zugrunde liegenden Erfindungen und dient auch dazu, Fehler im Prozess oder System aufzufinden und zu korrigieren. Beispielsweise wurde der Prototyp des Passivhauses beim „Experimentellen Wohnungsbau Darmstadt Kranichstein K7“ verwirklicht, bei dem verschiedene Komponenten des Niedrigenergiehauses eingesetzt und modifiziert wurden. Während der Bauzeit 1991 wurden Messdaten zu Luftdichte und Wärmeverlusten dokumentiert. Mit dem Prototyp konnte zum Beispiel nachgewiesen werden, dass im Passivhausbau Heizkörper grundsätzlich nicht notwendig sind.

http://www.passivhaustagung.de/Kran/Passivhaus_Kranichstein.htm

Gesetzliche Richtlinien entstehen im Allgemeinen erst, nachdem eine Innovation in Prototypen erfolgreich umgesetzt und getestet werden konnte.

 Schritte im Innovationsprozess

Im Bauwesen gilt es besonders

  • Energiekennzahlen und die Effizienz in der Haustechnik zu verbessern,
  • dabei ressourcenschonend und vorausschauend zu bauen,
  • die Auswirkungen auf die Umwelt mitzudenken, zum Beispiel bei der Materialwahl und
  • Innovationen im Sinne der Nachhaltigkeit zu standardisieren

und dabei gleichzeitig

  • auf gesellschaftliche Erfordernisse entsprechend zu reagieren, zum Beispiel Neubauten zu hinterfragen, wenn die Bevölkerung schrumpft,
  • gesundheitliche Erfordernisse der BenutzerInnen zu berücksichtigen, zum Beispiel durch Belichtung, Raumklima und gesundheitlich gut verträgliche Oberflächen,
  • den ästhetischen Anforderungen der BenutzerInnen Folge zu leisten, denn nachhaltiges Bauen wird sich nur durchsetzen können, wenn sich die BewohnerInnen mit ihrem gebauten Lebensumfeld identifizieren können.
Sie dürfen:
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Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
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