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Palettenhaus

Kenndaten

Architektur: Andreas Claus Schnetzer und Gregor Pils

Bauphysik: Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen (Dr. DI Klaus Kreč, Dr. DI Karin Stieldorf)

Ersterstellung: 2008

Standorte: Museumsquartier (Wien), Linz, Venedig (I), Johannesburg (ZA) und andere

Funktion: Ausstellungsraum, (temporärer) Wohnraum

Typologie: freistehender quaderförmiger Raum

Energiekonzept: Wettbewerbseinreichung in Passivhaus-Bauweise

Heizwärmebedarf: ca. 24 kWh/m²a (Simulationsprogramm WAEBED)

Kenndaten Palettenhaus (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis

Konzept

Grundelement der Konstruktion bildet die einfache „Eurotransportpalette“, eigentlich ein Abfallprodukt, das nach seiner Funktion als Warenverpackung als Baumaterial verwendet wurde. Dadurch entsteht eine flexible, modulare Struktur, die beliebig erweitert, abgebaut und an einem anderen Ort wieder aufgebaut werden kann.

Die Paletten werden sowohl für Fußboden-, Decken- und Wandelemente als auch als Sonnenschutz eingesetzt. Bei der ersten Realisierung im Wiener Museumsquartier wurden 800 Paletten verwendet. Regenwasser wird übers Dach abgeleitet, in einem Wasserspeicher gesammelt und als Brauchwasser für die Toilette wiederverwendet. Das Gebäude entspricht sowohl den Anforderungen von Industrieländern als auch denen von Entwicklungsländern. Vorgesehen ist, dass im mitteleuropäischen Raum mit Zellulosedämmung oder anderen Dämmstoffen, Wärmeschutzverglasung und kontrollierter Wohnraumlüftung gearbeitet wird und so sehr kostengünstig ein Raum hergestellt werden kann, der zum Beispiel ein „Wochenendhaus zum Mitnehmen“ sein kann. In Entwicklungsländern kann die einfache Konstruktion mit lokalen ArbeiterInnen errichtet werden. Auch Stroh, Sand, Federn oder Erde können als Füllmaterial verwendet werden. Die entstehenden Zwischenräume dienen als Installationsebene.

Innovationen

  • Temporärer Raum zu Wohn- oder Ausstellungszwecken in verschiedenen lokalen Kontexten
  • Umwandlung eines global verfügbaren Abfallprodukts zu einer hochwertigen und flexiblen Architektur
  • Patentiertes Recycling-Verfahren

Projektentwicklung

Entworfen wurde das Palettenhaus im Rahmen der European student competion on sustainable architecture gau:di von den beiden Studenten Andreas Claus Schnetzer und Gregor Pils der TU Wien. Sie wurden dabei von Karin Stieldorf und Pekka Janhunen betreut. Die Grundidee war, einen Raum herzustellen, der kostengünstig an verschiedenen Räumen temporär aufgebaut werden kann. Die Aufgabe war, ein minimum house for leisure at the XXI century zu entwerfen, das die beiden auch als Startpunkt für globale Verantwortung herangezogen haben, indem sie verschiedene Adaptierungen für Entwicklungsländer aufgezeigt haben. Das Palettenhaus wurde patentiert.

Erstmals wurde das Palettenhaus 2008 auf der Architekturbiennale in Venedig vorgestellt. 2009 wurde das erste Low-Cost-Gebäude in Johannesburg in den Magagula Heights, einem Township der südafrikanischen Stadt, mit den Füllstoffen Lehm und Stroh umgesetzt. Das Gebäude versteht sich dabei als „Hilfe zur Selbsthilfe“. Weitere Nachnutzungen für soziale Zwecke sind leicht erreichbar, ebenso Gruppierungen, die zu dorfähnlichen Strukturen führen. Auch für Katastropheneinsätze ist der Einsatz angedacht.

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