Schiestlhaus
Kenndaten |
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Architektur: Arge pos architekten ZT-KEG und Treberspurg & Partner Architekten ZT-Gmbh und DI Marie Rezac |
Bauphysik: Technisches Büro Hofbauer, Büro für energiebewusstes Bauen, Stieldorf (Simulation), IBO – Österreichisches Institut für Baubiologie und -ökologie (Blower Door, Simulation) |
Bauträger: ÖTK Österreichischer Touristenklub |
Fertigstellung: 2005 |
Standort: Hochschwab (Steiermark), 2154 m ü.M. |
Funktion: Berghütte (Tourismus), Schutzhütte |
Typologie: freistehendes Gebäude |
Energiekonzept: energieautonomes Passivhaus |
Heizwärmebedarf: 10,96 kWh/m²a (Dynamische Simulation mit WAEBED) (nach TRNSYS 12,9 kWh/m²a) |
Kenndaten Schiestlhaus (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)
Konzept
Die Passivbauweise erforderte eine kompakte Gebäudeform und die Öffnung der Fassade nach Süden. Vor der Sonnenterrasse ist ein Band aus Photovoltaikzellen angebracht, wodurch in einem Normaljahr 70% des Strombedarfs gedeckt werden können. Die durchgehend beheizten Räume wie Küche, kleiner Gastraum und Personalräume wurden möglichst kompakt als Kernzone angeordnet. Dadurch entsteht eine weitere Zone, die heizungstechnisch nach Bedarf hinzugeschaltet werden kann.
Die Ausführung des zweigeschoßigen Gebäudes erfolgte in Holzriegelbauweise. Dazu wurde heimisches Holz verwendet, die Oberflächen wurden mit Wachs und Öl behandelt. Eine Be- und Entlüftungsanlage temperiert die Zuluft über Luft-Luft-Wärmetauscher und Nachheizregister. Die Trinkwasser- und Brauchwasserversorgung erfolgt aus Niederschlägen. Des Weiteren wurden eine biologische Abwasserreinigungsanlage aus Komposttoiletten, Tropfkörperanlagen und eine Nachklärung mit Rezirkulation ausgeführt.
99% der Abwässer können so dem natürlichen Kreislauf wieder zugeführt werden. Da der Standort nahe den Hochquellwasserleitungen für Wien und Graz liegt, musste besonders auf die Entsorgung Rücksicht genommen werden.
Das Schiestlhaus verfügt über ein Pflanzenöl-BHKW und Energieverbrauchsmonitoring mit Fernüberwachung. So wurden mehrere energierelevante Elemente zu einem innovativen, nachhaltigen Gesamtkonzept verarbeitet. Das Schiestlhaus kann sich mit 100% erneuerbarer Energie selbst versorgen und auch die Trinkwasseraufbereitung und Abwasserentsorgung gewährleisten.
Innovationen
- Weltweit erstes alpines Passivhaus
- Innovative Aufteilung in unterschiedlich temperierte Wohnzonen (maximale Temperatur im Küchenbereich)
- Oberflächenbehandlung von Holz ausschließlich mit Wachs und Öl
- Trink- und Brauchwasserversorgung aus Niederschlägen
Projektentwicklung
Für die Planung haben die pos ArchitektInnen mit einem Team von BauphysikerInnen, weiteren ProfessionistInnen und dem IBO (dem Österreichischen Institut für Baubiologie und -ökologie) zusammengearbeitet. Grundlage bildete ein Studienprojekt von Marie Rezac an der TU Wien, das von der Architektengruppe solar4alpin (Rezac/Stieldorf/Oettl/Treberspurg) weiterentwickelt wurde. Die Bauteile wurden mit dem Programm ÖKOINFORM (http://www.ecology.at/oekoinform/) auf ihre ökologische Verträglichkeit geprüft. Das Schiestlhaus wurde im Rahmen der Programmlinie „Haus der Zukunft“ entwickelt.
Das Klima war ausschlaggebend dafür, den Grad der Vorfertigung so hoch wie möglich anzusetzen. Das Fertigteilsystem wurde an die Bedingungen angepasst. Die Anlieferungen erfolgten mittels Materialseilbahn und Hubschrauber, sodass eine effiziente Logistik geplant werden musste.
Das Schiestlhaus wurde mit dem 1. Preis des Energy Globe Award in der Bundesländerkategorie ausgezeichnet und ist auch Ford-Umweltpreisträger.
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Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
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