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Monte-Rosa-Hütte

Kenndaten

Architektur: ETH-Studio Monte Rosa (Zürich), Bearth & Deplazes Architekten AG (Chur)

Bauträger: Sektion Monte Rosa des SAC

Fertigstellung: 2009

Standort: Zermatt, Oberwallis (CH), 2883 m ü.M.

Funktion: Berghütte mit kleiner Wohnung für den Wirt

Typologie: freistehendes Gebäude mit individueller Form

Energiekonzept: energieautonom, Schweizer Minergie P-Standard

(entspricht dem Passivhaus-Standard)

Heizwärmebedarf: k.A.

Kenndaten Monte-Rosa-Hütte (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis)

Konzept

Die fünf Geschoße, die 120 Nächtigungsplätze bieten, stehen auf einem oktogonalen Stahlbetonsockel. Die Gebäudegeometrie in Anlehnung an die Form eines Bergkristalls ist energetisch sinnvoll, da das Volumen mit einer möglichst kleinen Oberfläche ausgeführt wurde.

Das Gebäude wurde in Holzbauweise hergestellt, einen starken Kontrast bildet dazu die Aluminiumhülle. Nachhaltige Energienutzung wurde mit einer Photovoltaik-Anlage und thermischen Sonnenkollektoren, einer Belüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, einem Wasserkreislauf für Toilettenanlage und Waschmaschine sowie mit intelligenter Haustechnik und einem mit Rapsöl betriebenen Blockheizkraftwerk verwirklicht. Das Wasser stammt aus einer nahe gelegenen Kaverne. Die benötigte Energie wird zu 90% selbst produziert. Der Energieverbrauch der neuen Hütte ist aufgrund der Wasserwiederaufbereitung höher als der der alten, die resultierenden CO2-Emissionen konnten aber um mehr als zwei Drittel gesenkt werden, da durch die Speicherung und Mehrfachnutzung des Wassers keine Schmelzung von Schnee für den Betrieb notwendig ist.

Innovationen

  • Die Wasserversorgung beruht auf Wiederverwendung und Sammeln von Schmelzwasser in den entsprechenden Jahreszeiten, sodass ganzjährig keine zusätzliche Schmelzung von Schnee nötig ist.
  • Eigene meteorologische Station: Zur Perfektion der Ökobilanz werden auch Wetterdaten (Temperaturen und Einstrahlung) und Besucherdaten in das System eingespeist. So kann das Gesamtsystem vorausschauend geregelt werden.
  • Einzelne vorfabrizierte Elemente: leicht genug, sodass kein Großhelikopter zum Einsatz kommen musste.

Projektentwicklung

Die „Berghütte der Zukunft“ wurde zum 150-jährigen Jubiläum der ETH Zürich errichtet. Diese hat das innovative Konzept gemeinsam mit SAC, dem Schweizer Alpin-Club, entwickelt. Die Planungszeit betrug sechs Jahre, wovon die ersten vier gemeinsam mit StudentInnen ausgeführt wurden. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit VertreterInnen der Industrie und ExpertInnen des Schweizer Alpin-Clubs war Bestandteil der studentischen Erarbeitung und konnte so bereits in der universitären Lehre vermittelt werden.

Die Bauphase erstreckte sich über zwei Sommer. Die Holzelemente wurden vorfabriziert. Die digitale Fabrikation ermöglichte, die Elemente detailgetrau zu konstruieren, ohne dass ein Element einem anderen gleicht. So weit wie möglich wurden die Teile auf Schienen und Straßen zum Bauort transportiert, das letzte Stück erfolgte über den Transport per Helikopter.

Die Monte-Rosa-Hütte war unter anderem an der World Expo in Japan (2005) und an der Biennale in Sao Paulo (2007) und ist im Schweizerischen Architekturmuseum seit 2008 vertreten. Ebenfalls 2008 wurde sie mit dem Holcim Award Bronze 2008 Europe der Holcim Foundation for Sustainable Construction ausgezeichnet.

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