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Villa Welpeloo

Kenndaten

Architektur: 2012 Architecten

Bauphysik: k.A.

Bauträger: T. J. Knol, I. J. C. Blans

Jahr: 2006–2009

Standort: Enschede (NL)

Funktion: Wohnen, Kunstspeicher, Ausstellungsraum

Typologie: freistehende individuelle Form

Energiekonzept: k. A.

Heizwärmebedarf: k. A.

Kenndaten Villa Welpeloo (Quelle: GrAT, Daten siehe Quellenverzeichnis

Konzept

Die Architekten der Villa Welpeloo nennen das angewandte Baukonzept Superuse Method, was für innovatives Recycling von „Abfallprodukten“ in möglichst unveränderter Form aus der unmittelbaren Umgebung steht. Dadurch können lange Transportwege vermieden werden. Rund 60% des Baumaterials konnten für die Konstruktion aus Recyclingmaterialien bereitgestellt werden, beim Innenausbau waren es sogar 90%.

Enschede als ehemaliges Zentrum der Textilindustrie eignete sich für dieses Konzept aufgrund der aufgelassenen Fabriken besonders. Die tragende Struktur besteht aus wiederverwendeten Stahlprofilen einer einzigen Maschine, die zur textilen Produktion hergestellt wurde. Auch ein ehemaliger Paternoster (ein Aufzug) fand in der Tragkonstruktion Verwendung. Für die Dämmung wurde das ehemalige Nebengebäude herangezogen.

Den Kern des Hauses bildet ein Kunstspeicher für die KunstsammlerInnen, die Wohnräume dienen auch als Ausstellungsfläche. Die Wiederverwendung der gesammelten Materialien kam dem Budget der jungen KunstsammlerInnen sehr entgegen. Bei all diesen Wiederverwendungen war ein Umdenken der PlanerInnen bezüglich Form und Konstruktion nötig, um zu dieses Ergebnis zu erzielen.

Innovationen

  • Primäre Tragkonstruktion besteht aus einer Maschine zur textilen Produktion einer Fabrik
  • Holzschindeln für Oberflächenabschluss aus ausrangierten Kabelrollen (1000 Stück), wärmebehandelt
  • Dach und Böden: wiederverwendete Bodenbretter
  • Großteil der Fenster aus Glasabfällen einer nahe gelegenen Glasfabrik
  • Fassadendämmung aus Polystyrolverschnitten eines benachbarten Wohnwagenherstellers
  • Küchenschränke und Regale aus Werbetafeln
  • Badezimmerwände aus komprimierten Einweg-Kaffeetassen (smileplastic)
  • Halogenstrahler-Armaturen aus Speichen alter Regenschirme (extra gesammelt) von Studio En-Fer
  • Der zum Bau nötige Scherenkran wurde in die Innenausstattung miteinbezogen und kann zum Beispiel Kunstwerke ins Obergeschoß transportieren.

Projektentwicklung

Jan Jongert und Jeroen Bergsma aus dem Team waren schon als Studenten der TU Delft auf der Suche nach wiederverwendbarem Material für ihre kleinmaßstäblichen Modelle. So kamen sie auf die Idee, mit dieser Methode ein Gebäude zu planen. Dabei wurden die Fabriken, die für den Ausbau der Materialien verwendet werden konnten, mit Google Maps ausfindig gemacht. Miteinbezogen wurden Orte, die sich im Umkreis von 15 km rund um die Baustelle befinden. Durch aufwendige Recyclingaktionen betrug die Bauzeit 3 Jahre.

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Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
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