Einleitung
Mit der Passivhausbauweise in den 1990er-Jahren wurden auch Systeme zur kontrollierten Be- und Entlüftung von Wohnräumen entwickelt. Der Grund ist, dass dieser Gebäudetypus auf höchste Energieeffizienz ausgerichtet ist. Der für die Raumlufthygiene erforderliche Luftwechsel würde in der Heizperiode so hohe Wärmeverluste verursachen, dass man den Passivhaus-Standard nicht erreichen würde. Eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung ist daher rein aus energetischer Sichtweise erforderlich. Darüber hinaus lässt sich eine ausreichende Frischluftversorgung nur etwa in 10–20 % der Zeit des Jahres über Fensterlüftung alleine bewerkstelligen. Wenn man bedenkt, dass ein Mensch pro Tag etwa 15.000 Liter oder umgerechnet gut 12 Kilogramm Luft einatmet, wird klar, warum die Umgebungsluft eines der wichtigsten „Lebensmittel“ ist. Je mehr Zeit wir an einem Ort verbringen, desto wichtiger ist die Luftqualität.
MitteleuropäerInnen verbringen nahezu 90 % ihrer Zeit in geschlossenen Räumen: in Schulen, am Arbeitsplatz und im Wohnbereich, womit die Raumluftqualität entscheidend Wohlbefinden und Gesundheit bestimmt.
Die Raumluftqualität wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst wie (ein Klick auf die Hotspots auf dem Foto zeigt die Informationen):
(Bureau dans l'open space de Kiwanda. (Marceladelgado11, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bureau_dans_l%27open_space_de_Kiwanda_.jpg)
INFO
Der CO2-Gehalt in einem Klassenzimmer sollte 1000 ppm nicht überschreiten.
In der folgenden Darstellung ist gut ersichtlich, wie sich der CO2-Gehalt in einem Klassenzimmer (z. B. 29 Personen bei 100 m³ Raumvolumen) ohne kontrollierte Lüftung verhält. Es wird ersichtlich, dass schon nach etwa 10 Minuten der Pettenkofer-Grenzwert von 1000 ppm überschritten, und nach etwa weiteren 10 Minuten der normative Grenzwert von 1000 ppm überschritten wurde. Auch die stündliche Pausenlüftung bringt nur kurzzeitig Besserung.
Gute Raumluftqualität ist nur dann erreichbar, wenn entsprechend der Personenbelegung des Raumes „verbrauchte“ Luft gegen frische Außenluft ausgetauscht wird. Dabei gilt: Je kleiner das Raumvolumen, desto öfter muss eine Stoßlüftung erfolgen. Bei dicht belegten Räumen, aber auch Schlafräumen ist eine Stoßlüftung alle 10 bis 20 Minuten nicht praktikabel. Aus diesem Grund sind Lüftungsanlagen die einzige Möglichkeit, eine dauerhaft akzeptable Luftqualität zu erreichen.
Mit Beginn der Corona-Pandemie ist die Luftqualität und die Übertragbarkeit von SARS-CoV-2-Viren in Innenräumen, im Besonderen in Schulen ein wichtiges Thema, denn die Höhe der Infektionszahlen in den Schulen können (mitunter) entscheidend dafür sein, ob Präsenzunterricht aufrechterhalten werden kann.
Der Hauptübertragungsweg von SARS-CoV-2 ist die Ausbreitung der Viren über Aerosole in der Luft. Aerosole werden nicht nur beim Sprechen oder Husten ausgestoßen, sondern bereits beim Atmen und sie können sich über längere Zeit in der Luft halten.
Je besser ein Raum belüftet wird, umso geringer ist die Aerosolbelastung. Eine manuelle Fensterlüftung allein stellt den erforderlichen Luftaustausch nicht sicher. Eine Komfortlüftung, die ja immer mit 100% Frischluft und nie mit Umluft betrieben wird, kann daher einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Ansteckungen in Innenräumen liefern.
(Greml, A., 2020)/p>
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Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
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