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Sorptionsgestützte Klimatisierung

Eine weitere Möglichkeit, Kompressionskältemaschinen zu ersetzen, ist die sorptionsgestützte Klimatisierung (SGK), auch Desiccant Evaporative Cooling (DEC) genannt. Sie stellt eine relativ neue und auch innovative Möglichkeit zur Klimatisierung bzw. Raumluftkonditionierung dar. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie in das gebäudetechnische Gesamtkonzept integriert und auch im Winter zur Wärmerückgewinnung eingesetzt werden kann.

Im „ENERGYbase“ (Standort der FH Technikum Wien) in Wien ist eine Desiccant Evaproative Cooling (DEC) Anlage in Betrieb. Eine detaillierte Darstellung der Anlage finden Sie unter: http://www.aee-intec.at/0uploads/dateien784.pdf

Funktionsprinzip

DEC-Anlagen arbeiten mit einem Ab- und Zuluftsystem.

„Die angesaugte und gefilterte Außenluft durchströmt zunächst einen Sorptionsrotor (auch Rotationsentfeuchter genannt) und wird dabei getrocknet und gibt Kondensationswärme frei, die zu einer Temperaturerhöhung des Luftstromes führt. Diese trockene warme Luft wird dann in einem Wärmerückgewinnungsrad vorgekühlt. Um den gewünschten Zuluftzustand zu erreichen, wird die Luft anschließend in einem regelbaren Befeuchter (Verdunstungskühler) weiter abgekühlt und dann in die Räume verteilt.

Die aus den Räumen abgeführte Abluft wird zunächst in einem weiteren Befeuchter annähernd bis zum Sättigungszustand befeuchtet und dadurch abgekühlt. Man erhält so ein großes Temperaturpotenzial zur Wärmerückgewinnung. Anschließend nimmt die feuchte kalte Abluft im Wärmerückgewinnungsrad Wärme der getrockneten warmen Zuluft auf und kühlt diese. Dann durchströmt die Abluft einen weiteren Nacherhitzer, um die Desorption des darauf folgenden Sorptionsrotors sicherzustellen. Danach verlässt der Luftstrom das System durch den Abluftventilator.“ (Quelle: Österreichisches Forschungs- und Prüfzentrum Arsenal Ges.m.b.H., 2007)

Vorteile von DEC-Anlagen sind die niedrigeren Investitionskosten als bei konventioneller, Technik (bei nicht zu hohen Luftvolumendurchsätzen), niedrigere Energiekosten, um 80 %, niedrigere Wartungskosten und die Kälteerzeugung aus Niedertemperaturwärme ab 60 °C.

Verwendete Substanzen sind umweltfreundlich und haben eine hohe Lebensdauer (bis zu 20 Jahre). Nachteile von DEC-Anlagen sind, dass sie nur in Gebäuden mit Klimaanlage einsetzbar sind (Rakos o.J.).

DEC-Systeme mit flüssigen Sorbentien sind energetisch günstig, sie haben sich jedoch unter anderem deshalb nicht durchgesetzt, weil die Salzlösungen Korrosions- und Kristallisationsprobleme verursachen. (AIT 2012)

Anwendungsgebiete

DEC-Anlagen sind ideal für Anwendungen mit hohem Frischluftbedarf geeignet, vor allem dann, wenn neben dem Kühlbedarf auch eine Be- oder Entfeuchtung notwendig ist. DEC-Anlagen finden in folgenden Bereichen Anwendung: Hörsäle, Büros, Museen, Bibliotheken, Kinos, Theater, Produktionshallen, Schwimmhallen, Hotels, Gaststätten.

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