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Aufbau von Living Labs

Ein Living Lab vereint verschiedenste Methoden und Werkzeuge, die dazu dienen, die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Teilnehmer_innen zu unterstützen. Unter diese Methoden fallen der Design Thinking-Ansatz, Prototyping-Techniken und auch Innovationsmethoden, wie Study Tours, Social Safaris oder partizipatives Planen. Ebenso wie ein breites Spektrum an fortgeschrittenen Moderations- und Mediationstechniken und Veranstaltungsformaten (inkl. Art of Hosting-Ansätzen).

In dieser Lerneinheit führen wir Design Thinking als Methode ein, welche die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Teilnehmer_innen ermöglicht, um kreative Lösungen für ein spezifisches Problem zu erarbeiten – dieser Prozess wird auch Co-Kreation genannt.

DESIGN THINKING ist …eine formalisierte, schrittweise Methode zur praxisnahen, kreativen Problemlösung bzw. Entwicklung von Lösungsoptionen, die ein verbessertes zukünftiges Ergebnis anstreben. (Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Design_thinking)

Der DESIGN THINKING-Prozess beginnt mit einem Ziel bzw. einer Vision, d. h. einer wünschenswerten zukünftigen Situation, und leitet davon die Herausforderungen ab, um dieses Ziel zu erreichen. Es wird eine praxistaugliche lösungsorientierte Methode angewandt, die verschiedene alternative Szenarien gleichzeitig untersucht. Dieser Prozess unterscheidet sich von einem analytischen Prozess, der problemorientiert ist, und damit beginnt, alle Aspekte des Problems zu definieren, um derart zu einer Lösung zu gelangen. Der Design Thinking-Prozess ist:

  • menschzentriert, da er von Empathie und dem Verstehen der Bedürfnisse, Motive und Interessen der betroffenen Menschen getragen ist
  • kollaborativ, da er Perspektiven, Wissen und Erfahrungen unterschiedlicher Stakeholder gleichrangig berücksichtigt
  • experimentell, da er Ausprobieren, Erfolg und Weitermachen ebenso wie Misserfolg und Lernen aus Fehlern unterschiedlicher Lösungswege zulässt
  • iterativ, d.h., dass es mehrere Durchläufe von Ideen/Lösungen/Erproben geben kann, bevor die Herausforderung gelöst ist.

Design Thinking ist eine Methode, die für Living Labs sehr gut geeignet ist, da sie sich mit sogenannten. „wicked problems“ beschäftigt – schwierig zu definierenden, komplexen und dynamischen Herausforderungen, wie sie etwa im urbanen Kontext sehr häufig auftreten. „Business-as-usual“ ist für derartige Probleme nicht zielführend, vielmehr braucht es co-kreative Ansätze.

Im Co-Kreation-Ansatz ist es möglich, Ideen und Erfahrungen schnell(er) zu teilen und alle relevanten Stakeholder in die Suche und Entwicklung alternativer und passenderer Lösungen für ihr spezielles Problem einzubinden. Gleichzeitig kann ein starkes Netzwerk von Akteuren gebildet werden, das eine längerfristige Umsetzung der besten Lösungen in der Stadt verfolgen kann.

Design Thinking hilft dabei, kreativ und innovativ zu sein. Design Thinking beginnt mit der Suche nach tiefergehenden Hintergrundinformationen und Inspiration und wählt danach eine spezifische Herausforderung („challenge“) aus. Im nächsten Schritt werden Ideen gesucht und geschärft, wonach die besten Ideen zur tatsächlichen Umsetzung ausgewählt werden. Dann wird der Prozess evaluiert und wenn nötig wiederholt und verbessert.

Für die Zwecke dieses Trainings wird eine modifizierte Version des Design Thinking-Prozesses bestehend aus 5 Phasen vorgeschlagen. Dieses neue Modell basiert auf dem Original-Schema im Toolkit „Design thinking for educators“ von IDEO (2012).

Die modifizierten Phasen sind: Traum/Vision – Fokus – Entwurf – Durchführung – Reflexion

In der TRAUM-Phase werden einerseits Probleme und Herausforderungen und andererseits Visionen und erwünschte Resultate definiert. Dann wird FOKUSsiert, die Ergebnisse werden zusammengefasst und Systemgrenzen für die Arbeit gesetzt. In der ENTWURF-Phase wird eine große Anzahl von möglichen Ideen und Lösungswegen entwickelt, um die Herausforderung (teilweise) zu lösen. Im nächsten Schritt folgen die DURCHFÜHRUNG bzw. Implementierung des Lösungsweges und dessen Erprobung in realen Umgebungen sowie das Sammeln von Feedback. Zuletzt werden Ergebnis, Auswirkung und Resultat einer REFLEXION unterzogen und man entscheidet über die nächsten Schritte, die von Adaptierungen der Lösung bis zur tatsächlichen Umsetzung reichen können.

In den folgenden Lerneinheiten werden diese Phasen näher betrachtet und der Aufbau eines Living Lab wird Schritt für Schritt angeleitet. Jede Lerneinheit enthält eine detaillierte Beschreibung der wichtigsten Schritte, nützliche Anleitungen und Werkzeuge sowie Praxisübungen.

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Texte: Autor_innen des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche, Erscheinungsjahr, Titel des Lernfelds/ Fallbeispiel/ Kurswoche. Hrsg.: e-genius – Initiative offene Bildung, www.e-genius.at”
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