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Einleitung

Der Wärmebedarf von Gebäuden nimmt ca. 40% des europäischen Endenergiebedarfs in Anspruch, mehr als die Hälfte davon wird noch immer fossil erzeugt. Für Österreich sieht die Statistik praktisch gleich aus. Daher ist der Gebäudesektor in Mitteleuropa ein wichtiger Ansatzpunkt für umweltrelevante Maßnahmen.

Ein Lösungsansatz ist die Nutzung von Solarwärme für Raumheizung und Warmwasser. Die Sonne liefert fast unbeschränkt Energie und die Nutzung der Solarwärme ist kostenlos und verursacht auch kein CO2. Trotzdem gibt es eine wesentliche Herausforderung: Die Speicherung der Solarwärme über Stunden, Tage oder Wochen um auch an kalten Wintertagen ausreichend Wärmeenergie zur Verfügung zu haben.

Umgesetzt wird dies im Gebäudekonzept „solarthermisch beheizter Gebäude“. Bezeichnungen für solarthermisch beheizte Gebäude sind Sonnenhaus, SolarAktivHaus oder auch Solarhaus. Unterschiede in der Umsetzung zeigen sich am ehesten im angestrebten solaren Deckungsgrad und dem Gebäudestandard. Solarhaus oder Sonnenhaus ist kein einheitlich definiertes Baukonzept. In der Regel wird dann von einem Solarhaus oder Sonnenhaus gesprochen, wenn es sich dabei um Wohn- oder Betriebsgebäude mit gutem bis sehr gutem Wärmestandard, ausgestattet mit einer solarthermischen Anlage, die vor Ort einen Großteil des Warmwasser- und Heizwärmebedarfs abdeckt, einem Speicher und gegebenenfalls mit einer thermischen Bauteilaktivierung.

In Österreich stehen zwei Definitions-Ansätze zur Verfügung

Sonnenhaus: entsprechend der Definition der Sonnenhaus Initiative Österreich:

Als Sonnenhaus wird in der Regel ein Niedrigenergiegebäude mit einer mindestens 50%igen solaren Deckung bezeichnet, wobei diese auch höher sein kann.

Folgende Basiskriterien wurden von der Initiative Sonnenhaus formuliert (Werte aus Das Sonnenhaus, 2016:7):

  • solare Deckung des Wärmebedarfs ≥ 50%
  • Gesamtenergieeffizienzfaktor fGEE < 0,6
  • Primärenergiebedarf für Heizung, Warmwasser, Hilfsstrom PEB ≤ 100 kWh/m²a
  • CO2-Emissionen < 25 kg/m²a
  • Heizwärmebedarf HWB ≤ 50 kWh/m²a bzw. 16er-Linie lt. OIB
  • Luftdichtheit n50 ≤ 1,5 h-1

Wird der Klimaaktiv-Gebäudestandard angestrebt, so gelten auch ein HWB von 10 kWh/m²BGFa (ohne Solarthermie) und ein HWB von 35 kWh/m²BGFa (bei Installierung einer Solarthermieanlage) mit mindestens 50% solarer Deckung (Initiative Sonnenhaus Österreich [Hrsg], 2016:7).

Der restliche Energiebedarf für Heizung und Warmwasser soll entsprechend den Empfehlungen der Initiative Sonnenhaus vorzugsweise mit einer Holz- oder Pelletsheizung abgedeckt werden. (Austria Solar)

Solarhaus: Die Voraussetzungen für ein Solarhaus sind entsprechend den Förderkriterien des Klima- und Energiefonds (Klima- und Energiefonds, 2016) dann gegeben, wenn es sich um ein Niedrigstenergiehaus (Ein- oder Zweifamilienwohnhaus) mit einer mindestens 70%igen solaren Deckung des Gesamtwärmebedarfs handelt. Ermöglicht wird dies durch einen sehr guten Wärmeschutz kombiniert mit einer leistungsstarken Solarwärmeanlage und gegebenenfalls einer Bauteilaktivierung. Auf ein Zusatzheizsystem kann abhängig von Ausführung und Standort verzichtet werden, dies ist jedoch nur bei Gebäuden mit 100% solarer Deckung möglich. Bei den meisten ausgeführten Projekten sind jedoch zusätzliche Heizmöglichkeiten erforderlich. In diesen Fällen sind Holzheizungen bzw. Wärmepumpen förderfähig.

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