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Herausforderungen

6.24 Herausforderung 4: Einbindung der Nutzerinnen und Nutzer

Ein passendes Nutzungskonzept ist der erste Schritt zu einem energieeffizienten Gebäude. Um ein solches zu erarbeiten, müssen die künftigen Nutzerinnen und Nutzer möglichst früh in den Planungsprozess eingebunden werden. Das Nutzungskonzept – nur energieeffiziente Bürocomputer im Bürobereich, alle energieintensiven Prozesse werden in den Serverraum ausgelagert – ist das Ergebnis des intensiven Austauschs mit den Nutzerinnen und Nutzern.

Damit das Plus-Energie-Bürohochhaus die vorgesehenen hohen Ansprüche an den Komfort erfüllen kann, muss es dem Nutzungskonzept entsprechend betrieben werden. Weichen z. B. vereinzelte Nutzerinnen oder Nutzer vom vorgesehenen Konzept ab, indem sie ungeplant energiehungrige Geräte in ihren Büros betreiben, so steigt in den betreffenden Büros die Kühllast über das Planmaximum.

Geschieht dies nur punktuell, so helfen die benachbarten Räume und die hohen thermischen Massen des Gebäudes mit, die hohen Lasten zu puffern. Geschieht dies allerdings auf einem ganzen Stockwerk, so steigt die Wahrscheinlichkeit, dass das ganze Stockwerk überhitzt bzw. die durch aktive Kühlung maximale Wärmeentzugsleistung überschritten wird.

Auch während und nach der Inbetriebnahme des Gebäudes ist der rege Austausch mit den Nutzerinnen und Nutzern essenziell. Der Betreiber erhält so Informationen zu verschiedenen Behaglichkeitsparametern, die auch durch ein dichtmaschiges Netz an Sensoren nicht wirtschaftlich erfassbar sind, wie operative Temperatur, relative Feuchte, lokale Luftgeschwindigkeiten, Geruchs- und Schallbelastung oder Blend- und Beleuchtungssituationen.

Die regelmäßige Erläuterung von Zusammenhängen und die Bewusstseinsbildung hinsichtlich des Einflusses der eigenen Verhaltensweisen auf das Raumklima tragen schlussendlich dazu bei, Energie zu sparen.