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Einführung

3.2 Wo liegen die Entwicklungspotenziale?

Städte und Metropolregionen verfügen heute über zahlreiche Entwicklungspotenziale auf innerstädtischen Brachflächen mit ehemals

  • industrieller,
  • verkehrlicher oder
  • militärischer Nutzung.

Meist befinden sich diese „Brownfields“ noch dazu in zentraler und strategisch bedeutender Lage im Stadtgefüge.

Die Umnutzung dieser Flächen stellt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine einmalige Chance dar, Stadtentwicklung unter den Gesichtspunkten einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Entwicklung neu zu organisieren.

Im Sinne der Nachhaltigkeit wird es dabei nicht bloß alleine um die Frage der Verdichtung gehen. „Für die kommende Stadt gewinnt das Quartier an Bedeutung. Es wird zum Labor für künftige Modelle des Zusammenlebens, des Umgangs mit Ressourcen und des ganzheitlichen Wirtschaftens“. (Urban Catalyst studio)

Es gilt komplexe Planungsprobleme der „Innenentwicklung“ so zu organisieren, dass neue Stadtteile und Quartiere vielfältige Formen der Nutzung auf engem Raum zulassen.

Dazu gehören beispielsweise auch Fragen wie: Wo sind Räume für Energieproduktion? Wie werden die Freiräume gestaltet und genutzt?

Es geht aber auch um einen Wertewandel, der diese Entwicklungen begleiten muss. Die PlanerInnen und Entwickler der Seestadt Aspern in Wien haben beispielsweise einen Katalog von Werten und Zielen definiert:

  • Wohnen und Arbeiten verbinden,
  • Urbanität, Kleinteiligkeit,
  • Reduzierung des Parkplatzangebotes für private PKWs usw. (vgl. Wien 3420 AG, Stadt Wien, 2010).

Planungsprozesse als Lernprozesse

Die nahe Vergangenheit hat bereits gezeigt, dass große Projekte und Entwicklungsvorhaben auf Stadtteil- und Quartiersebene die „europäische Stadt“ fortschreiben. Diese Projekte dokumentieren ein deutliches Bekenntnis zum Städtischen und markieren einen Paradigmenwechsel, der weiteren Formen der Zersiedelung eine Absage erteilt (Wachten, 2009).

Eine besondere Aufgabe der Planerinnen und Planer liegt in derOrganisation eines offenen Prozesses und in der Mobilisierung des vorhandenen Kreativitätspotenzials auf den verschiedensten Feldern von Politik, Verwaltung, Raumplanung und Architektur, Wissenschaft.

Planungsprozesse bieten Raum, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir zukünftig leben wollen. Durch Planungsprozesse können Lernprozesse initiiert werden und ein Umdenken angestoßen werden. Planungsprozesse können, wie es Thomas Sieverts (2010), ein deutscher Architekt und Stadtplaner, formuliert, „Beiträge zur öffentlichen Kulturdebatte und zur Qualifizierung der Beteiligten“ sein.

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